Noch schnell zu Twitter und dann ab in die Natur
Tag 30-32: Nachdem ich meinen „perfekten Tag“ hinter mich gebracht habe, hat uns (und damit meine ich Sylvie, Lu, Xiao-Rong und mich) Nam zu Twitter zum Mittagessen eingeladen. Nam arbeitet seit einigen Monaten dort als Consult und kann Besucher mitbringen. Wir waren alle schon im Vorfeld aufgeregt wie es dort wohl sein wird. Nachdem wir durch die Sicherheitskontrollen gekommen sind waren wir überwältigt von all dem was dort geboten wird.
In den beiden Hochhäusern, die Twitter beherbergen, gibt es insgesamt 5 Stockwerke nur fürs Essen. Alles was dort angeboten wird ist kostenlos und ist selbst für Restaurant Ansprüche gehobenes Essen.
Nach dem zweistündigen Lunch musste Nam dann auch wieder weiterarbeiten und wir sind los gezogen durch die schöne Stadt von San Francisco. Ich hab die Möglichkeit genutzt und habe mich sehr viel mit Xiao-Rong unterhalten während die anderen beiden (Lu und Sylvie) ihren Spaß hatten.
Nachdem es spät geworden ist und ich wenigstens einen Abend mit meinem Host Ben verbringen wollte, haben wir uns an diesem Tag früh verabschiedet. Ich werde Lu wohl erst wieder sehen wenn ich zurück in Europa bin und Xiao-Rong sehe ich immerhin in zwei Monaten wieder wenn es mich nach Taiwan verschlägt. Von Sylvie musste ich mich allerdings nicht groß verabschieden, da ich die nächste Woche noch mit ihr verbringen werde.
Und auf gehts in die Natur
Am nächsten Morgen bin ich sehr früh aufgestanden, denn Sylvie und ich wollten unseren Mietwagen holen. Zudem hat Sylvie über Couchsurfing noch zwei weitere Mitreisende kennengelernt, die auch eine Nacht im Yosemite Nationalpark verbringen wollen und sich deswegen an den Kosten beteiligen würden.
Wir haben Jerry bereits am Busbahnhof getroffen (Jerry ist ein 18 jähriger Chinese, der vor drei Tagen in den USA angekommen ist. Er wird die nächsten vier Jahre in den USA verbringen und hier die Universität besuchen) und Shi direkt bei der Autovermietung am Flughafen (Shi ist eine 21 jährige Amerikanerin aus Texas). Nachdem wir das Auto hatten sind wir direkt los gefahren Richtung Yosemite (natürlich nicht ohne nochmal vorher bei einem Supermarkt vorbei zu schauen).
Nachdem wir für die Mädels im Hostel eingecheckt haben (leider gab es nur noch einen freien Platz im Männerschlafsaal) sind wir dann losgezogen um den Yosemite Nationalpark zu erkunden. Eigentlich wollten wir an dem Tag noch wandern, jedoch haben wir die Distanzen extrem unterschätzt. Es hat vom Hostel zum eigentlichen Park über eine Stunde mit dem Auto gedauert und von dort nochmal etwa eineinhalb Stunden zu dem Punkt wo wir loswandern wollten. Deswegen haben wir einfach eine Auto Tour durch den Park gemacht um dann schließlich am Glacier Point den Sonnenuntergang zu beobachten.
Nach dem Sonnenuntergang ging es dann wieder zurück zu Hostel. Es war wirklich unglaublich wie lange sich die Strecke gezogen hat nachdem wir alle sehr müde waren und jeder nur noch ins Bett wollte. Leider hatten Jerry und ich keine Schlafgelegenheit gefunden weswegen wir beschlossen hatten im Auto zu übernachten. Nachdem wir also die Damen gut untergebracht hatten sind wir auf einen einsamen Feldweg gefahren und haben dort das Auto abgestellt und schließlich dort unter dem Sternenhimmel geschlafen.
Endlich wandern
Im Hostel gab es dann noch ein schnelles, stärkendes Frühstück wonach wir direkt aufgebrochen sind um möglichst Früh im Park zu sein und loswandern zu können. Wir haben uns eine Route heraus gesucht die in einigen Stunden machbar sein sollte, jedoch auch ohne Probleme kürzer gemacht oder auch verlängert werden kann.
Beim Aufstieg zum Clark’s Point haben sich dann etwas die einzelnen Fähigkeiten herauskristallisiert. Shi war bis gestern noch auf Antibitika und hatte deswegen konditionelle Probleme. Als wir am Clark’s Point angekommen sind haben wir dann klar darüber gesprochen wie wir weiter machen wollten. Sylvie und ich wollten weiter nach oben um noch zum Wasserfall zu kommen, wohingegen Shi sehr vernünftig sagte, dass sie aufgrund ihres nicht ganz fitten Zustands lieber abbrechen würde. Nachdem wir aber in den Bergen unterwegs waren, habe ich Jerry gebeten mit Shi zurück ins Tal zu gehen. Damit haben wir uns dann am Clark’s Point in zwei Gruppen aufgeteilt.
Nachdem wir den Wasserfall erreicht hatten und die Aussicht genossen hatten mussten wir uns schicken wieder zurück ins Tal zu kommen. Shi wollte unbedingt einen Zug um 20 Uhr in San Francisco erreichen was unsere Wanderzeit sehr einschränkte. Wir machten uns also an den Abstieg. Die Sonne war inzwischen unglaublich heiß und das Wandern in den Felswänden machte es sehr anstrengend zu laufen. Auf halber Höhe sind wir dann aber an einen kleinen See gekommen, der einen weiteren Wasserfall speiste.
Ich habe mich gefreut wie ein kleiner Junge! Ich habe mich ins Wasser gestürzt und habe mein Gesicht nass gemacht (blöderweise hab ich vergessen dass ich eine Sonnenbrille trage), mein T-Shirt mit kalten Wasser befeuchtet und habe mich einfach nur gefreut. Am liebsten wäre ich hier noch Stunden geblieben aber leider hatten wir Zeitdruck weswegen wir direkt weitergehen mussten. Der See war übrigens aus einem großen Stück Fels ausgewaschen sodass der Untergrund sehr glatt war. Manu + Nasse Schuhe + glatter Untergrund = perfekte Fallschule! Mich hat es dann erstmal auf den Rücken gelegt unter großen Gelächter von Sylvie.
Nach der Stunteinlage ging es dann endlich weiter zurück Richtung Auto. Der Weg zurück nach San Francisco war wieder unglaublich anstrengend nach dem langen Tag. Zum Glück ist Sylvie gefahren sodass ich etwas schlafen konnte.
Zurück in der Bay Area haben wir uns dann erst von Shi und dann schließlich von Jerry verabschiedet. Heute Nacht konnten wir bei Nam bleiben – in einem richtigen Bett!
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Wow! Das sieht echt total schön aus! Ich bin begeistert!
Ich war auch begeistert! Wenn du nochmal an die Westküste kommst, dann nimm viel Zeit mit und bleibe mindestens 2, besser 3, Nächte im Yosemite.
Sylvie und ich haben uns das Versprechen gegeben, dass wir wieder hier her kommen werden mit mehr Zeit (nicht notwendigerweise gemeinsam).