Hier gibt es flüssigen Sonnenschein
Tag 47-49: Nachdem ich dachte mich hätte das Glück am Flughafen von Los Angeles verlassen (mein Flieger hatte am Ende fast 2 Stunden Verspätung), kam ich erstmal ins Flugzeug und durfte feststellen dass meine Glückssträhne wohl anhielt. Ich habe einen Sitzplatz in der Buissness Class bekommen! Der Flug war mit fünfeinhalb Stunden länger als gedacht, aber ich hatte währenddessen einen zweieinhalb Stündigen Sonnenuntergang immer direkt vor mir.
In Honolulu angekommen ist mir als erstes die Amerikanische Vorliebe für Klimaanlagen aufgefallen. Am Flughafen dachte ich ich müsste meine Jacke raus holen, da es anscheinend sehr kalt ist. Der erste Schritt vor die Tür hat mir aber dann gezeigt, dass das Wetter PERFEKT ist. Nicht zu kalt, nicht zu warm. Nicht zu trocken, nicht zu schwül. Ein tolles Gefühl!
Nachdem ich dann bei meinem Host gerade rechtzeitig angekommen bin (die Aufzüge werden um 22 Uhr abgeschalten; danach hätte ich nur mit Schlüssel hochkommen können), habe ich den Tag allerdings sehr schnell beendet. Ich habe mich ja gestern mit Jella getroffen gehabt und sie meinte schon als sie kam, dass sie sich vermutlich erkältet hatte. Jetzt merke ich auch das erste mal auf meiner Reise ein leichtes unwohlsein. Also ab ins Bett.
Am nächsten Morgen musste mein Host arbeiten. Ich hatte einfach keine Energie diese Paradies zu erkunden. Stattdessen bin ich bis 14:30 Uhr liegen geblieben und hab versucht etwas Kraft zu tanken.
Auf zum Waikiki Beach
Mein Host kam recht früh von der Arbeit wieder und wir haben beschlossen gegen 14:30 Uhr zum Beachvolleyball Feld am Waikiki Beach zu gehen. Ron (mein Host) hat dort viele Freunde und kennt alle Stammspieler. Somit hatte ich es leicht viele richtig coole Leute kennenzulernen. Alle waren sehr offen und wir hatten unglaublich viel Spaß. Blöderweise hatte ich mir nach dem ersten Spiel die Füße im heißen Sand verbrant und musste („leider“) erstmal für Abkühlung im Meer sorgen.
Das Meer hier ist einfach perfekt! Ich stand bis zum Hals im Wasser und konnte meine Zehen sehen. Die Temperatur vom Wasser war sehr angenehm und ich wäre am liebsten nicht wieder raus gekommen. Ich bin dann letztenendes doch aus dem Wasser gekommen wobei wir dann Beachvolleyball weiter gespielt haben bis schließlich die Sonne untergegangen ist.
Es hat immer mal wieder zu regnen begonnen, aber niemand hat dem ganzen überhaupt Aufmerksamkeit geschenkt. Der Regen wird hier als flüssiger Sonnenschein bezeichnet, denn er ist immer warm und man ist anschließend innerhalb von wenigen Minuten wieder trocken. Während des Sonnenuntergangs bin ich übrigens noch einmal ins Wasser gegangen. Von der Stimmung gibt es wohl nichts schöneres als Sonnenuntergangsschwimmen (und nein, die Badehose hatte ich an!).
Nach Sonnenuntergang gabs dann (wie jeden Freitag) am Waikiki Beach noch ein Feuerwerk. Ich weiß, ich habe in New York schon gesagt, ich mach keine Bilder vom Feuerwerk. Aber ich wollte euch einen Eindruck geben, wie es ausgeschaut hat so direkt am Strand das Feuerwerk zu bewundern.
So ein verrückter Kerl
Für den nächsten Morgen hatte ich mich dann mit Roger verabredet. Er wohnt seit vielen Jahren auf O’ahu (die Insel von Hawaii auf der Honolulu liegt), kommt aber aufgrund seiner Arbeit nur sehr selten heim. Wenn er heim kommt, dann erkundet er gerne die Insel und nimmt dabei auch mal einen Couchsurfer mit. Früh um 7:45 Uhr haben wir uns also getroffen und sind erstmal ordentlich Frühstücken gegangen.
Anschließend ging unser Trip richtig los. Wir sind erstmal zu einem Friedhof gefahren, auf dem die Toten des Pazifkkriegs bestattet wurden. Von dort aus hatte man eine schöne Sicht über Honolulu um auch erstmal ein Gefühl dafür zu bekommen wie diese Seite der Insel ausschaut.
Anschließend ging es direkt weiter zu einem Aussichtspunkt, der von den Bergen zur anderen Seite der Insel schaut. Es waren gerade einmal 5 Minuten mit dem Auto, aber es hat doch ganz anders ausgeschaut.
Wandern am Pillbox Hike
Roger erkundet gerne neue Ecken der Insel. Er hatte von dem Pillbox Hike gehört und wollte es mal ausprobieren. Wir sind dann mit dem Auto zum Fuß des Berges gefahren und sind dann mit vielen Einheimischen dort hinauf geklettert um dann oben mit einer grandiosen Aussicht belohnt zu werden!
Das war erst der Anfang
Ich hätte wohl Stunden dort oben mit der Aussicht verbringen können aber Roger meinte das sei erst der Anfang gewesen. Ich war überrascht wie es denn auch nur annährend besser werden könnte aber habe mich überraschen lassen. Er hat mich (nach einem kurzen Stop am Ortsschild von Lanikai) zu einem Buddhistischen Tempel gebracht der heute zufällig ein Japanisches Fest beherbergt hat.
Ich werde nächste Woche in Japan sein und dieser Besuch hier am Tempel hat mich nur noch gespannter auf Japan und die Japanische Kultur dort gemacht. Viele meiner Freunde waren schon dort, aber für mich wird es das erste mal sein. Die Vorfreude wächst defintiv!
Auf dem Weg zurück zum Parkplatz hatte ich auf einmal diese Melodie im Kopf. Ich wusste nicht woher sie kam, aber nachdem ich in Philadelphia meiner lieben Gastgeberin Jessica schon gehörig auf den Zeiger gegangen bin indem ich den Rocky Soundtrack geträllert habe und in Los Angeles meiner lieben Sylvie mit dem Duff Beer Song, musste ich dem Drang nachgeben.
(Bitte vor dem weiterlesen hier auf play drücken:)
Ich habe mich an Roger gewannt und meinte, dass das hier doch alles ein wenig wie Jurassic Park wirkt. Die grünen Hügel, die Wolken und alles außenrum. Mal wieder war meine Filmmusik-Indentifikations-Stimme in meinem Kopf richtig: Hier auf dieser Insel wurde Jurassic Park gedreht. Alle vier Filme der Reihe zeigen Landschaften von O’ahu!
Und jetzt gehts an die Nüsse
Nein, ich meine die Überschrift nicht im übertragenen Sinne, sondern wörtlich! Wir haben als nächstes Halt gemacht an einer Macadamia Farm, wo es für die Besucher zum Probieren kostenlosen Kaffee und Macadamianüsse in hülle und fülle gab.
Es sollte von hier weiter zu einem Obsthändler gehen. Allerdings mussten wir immer mal wieder anhalten um Fotos zu machen. Ich sag euch: Die Insel hier ist paradiesisch!
Beim Obsthändler angekommen musste Neumel einfach mal wieder quatsch machen. Er konnte den Bananen einfach nicht widerstehen. Dafür gabs für mich eine frische Kokusnuss. Erst die Milch, dann das Fleisch!
Die Legende von Laniloa the Mo’o
Es ging weiter mit meiner Erlebnisreise quer durch O’ahu! Der nächste Stop war an einer Stelle an der ein gottesgleicher Kampf stattgefunden haben soll. Vor der Insel standen nämlich riesige Echsen, die viele Menschen getötet haben sollen. Der tapfere Krieger Kana ist daraufhin mit seinem Bruder ausgezogen um die Echsen zu töten. In einem heroischen Kampf wurden die Echsen besiegt und Kana hat sie in fünf Teile zerlegt. Heute sieht man die Überreste der zerstückelten Echsen als Felsen im Meer vor der Küste liegen.
Nachdem wir das Schlachtfeld verlassen haben sind wir dann an einem Lokal vorbei gekommen das mir doch irgendwie bekannt vorkam und innerhalb von kürzester Zeit hatte ich wieder ein Lied in meinem Kopf.
Hier wurde doch der Film „50 erste Dates“ gedreht! Und das hier ist doch das Café aus dem Film.
Zum Mittagessen gab es dann noch schön Shrimps und dann gings auch schon weiter zur Sharks Bay. Dabei ist der Name Programm. In dieser Bucht treffen sich immer mal wieder ein paar Haie zum Familienausflug. Leider hatten wir an dem Tag kein Glück und haben keine Haie besichtigen können. Aber als ich über die Felsen gelaufen bin habe ich feststellen müssen, dass die Steine unglaublich scharfkantig sind.
Ein Tag voller Highlights
Der Tag war so vollgestopft mit Highlights, dass es schon fast schade ist als ich mich selbst bei dem Gedanken erwischt habe: „Der Strand ist traumhaft. Mal wieder ein traumhafter Strand.“ Wir sind nämlich schließlich an der Nordküste angekommen. Der Sand dort ist deutlich weicher als im Süden bei Waikiki und es ist weniger das Großstadt Feeling dabei, das man bei Honolulu nicht vermeiden kann.
Eigentlich war unser nächster Stop eine Ananas Plantage, nachdem wir aber an einem Strandabschnitt vorbei gefahren sind und große Steine im Wasser gesehen hatten die sich bewegten, haben wir beschlossen auch hier noch schnell anzuhalten. Die beweglichen Steine waren nämlich nichts anderes als riesen große Schildkröten, die hier am Strand die Algen verspeißt haben.
Endlich sind wir an der Ananas Plantage angekommen. Dort gab es ein Ananas Eis mit frischen Ananas und beeindruckende Fakten: Von Hawaii kommt zwei drittel der weltweiten Ananasproduktion.
Nach dem ganzen langen Tag ist dann auch schließlich die Sonne langsam untergegangen. Roger hat mich noch schnell mit zu sich nach Hause genommen da er die Autos tauschen wollte. Dort habe ich seine Tochter und ihren Mann kennengelernt. Rogers Tochter war gerade mit Nadel und Faden beschäftigt und war so nett und hat Neumel seine Schleife wieder etwas fester angenäht (ich hatte nämlich bedenken, dass sie bald abfallen würde).
Anschließend brachte mich Roger zurück nach Waikiki wo mein Host wohnt. Da mein Host (Ron) bis sehr spät in die Nacht arbeiten musste war Roger so nett mit mir noch etwas Zeit in Honolulu zu verbringen und zusammen zur Magic Island zu gehen.
Seit ich hier in Hawaii angekommen bin habe ich eine unglaublich schöne Zeit gehabt! Ich habe viel gesehen und viel erlebt. Es wird jetzt bald weiter gehen, denn ich treffe mich gleich noch mit zwei weiteren Couchsurfern und wir wollen zu einem Wasserfall wandern der sich in der Mitte des Regenwalds hier befindet. Ich bin schon gespannt wie es sein wird und werde in meinem nächsten Post mehr davon berichten.
Wahnsinnig tolle Eindrücke. Da wächst das Fernweh. Leider ist Hawaii für einen Wochenentrip zu weit.
Das ist wahr! Ich treffe hier tolle Menschen und leider muss ich vielen davon sagen, dass ich wohl so schnell nicht wieder nach Hawaii kommen werde. Ich hoffe zwar das es keine „Once in a Lifetime“ Geschichte wird, aber sehr oft werde ich hier wohl nicht mehr her kommen können.
Pingback: Manu heißt Vogel auf Hawaiianisch | Eumel Blog
Jetzt klär mich mal auf: Hat man beim Sonnenuntergangsschwimmen üblicherweise keine Badehose an?
Wow, der Wasserfall auf dem Weg zum Tempel ist total schön! Und der Tempel erst! Die Musik hat bei mir leider nicht funktioniert, aber ich hab auch so rausgefunden was es ist und hab die Musik im Kopf abgespielt. Deutschland ist übrigens ca. 0,316 Erdumfänge von dem Schild entfernt (Ein bisschen Klugscheißen muss sein.).
*g* Bei dem Schild „Food * Gas * Shops * Beaches“ musste ich an den Aussprachefehler einer Freundin von dir denken. Du weißt schon, der „Nürnberg Beach“. (Ich weiß, mein dummer Humor wieder.)
Nanana, Hawaii gehört doch immer noch irgendwie zu den USA. Da könnte ich nicht ohne Badehose schwimmen gehen 😉
Ich verstehe aber deine Anspielung mit der Freundin und dem Sprachfehler nicht ganz. Meinst du etwa die Freundin aus Taiwan bei der „Beach“ nicht wie Strand sondern was anders geklungen hat? 😛
Jo, genau die.