Faul in Washington D.C.

22. Juli 2015 at 19:48

Tag 19-23: Jetzt habe ich gefühlt zu lang keinen Eintrag geschrieben. Der Grund ist dass ich gleich am ersten Abend in Washington D.C. von meinem Freund Tanabe herumgeführt wurde. Dabei hat mein Handyakku den Geist aufgegeben und ich habe bis jetzt (gerade sitze ich in San Francisco am Flughafen und bin an der Westküste gelandet) auf die Bilder gewartet.

Ich habe Tanabe letztes Jahr in Deutschland bei einem Couchsurfing Event in Nürnberg kennengelernt. Damals ist er extra für das Big Franconian Meeting gekommen und wird in zwei Wochen auch wieder hin fliegen.

Die Monumente bei Nacht

Aber erstmal der Reihe nach: Ich habe in Washington D.C. im DC Downtown Hostel eingechecket und wurde kurz danach dort von Tanabe mit dem Auto abgeholt. Wir sind dann erstmal Burger essen gegangen (Junkfood!!! Ich liebe es!) und anschließend zu den Sehenswürdigkeiten in Washington D.C. gefahren. Dabei haben wir den Großteil zu Fuß bestritten und waren damit mehrere Stunden beschäftigt. Ich wusste garnicht wie viele verschiedene Monumente es da gibt. Außerdem: Oh mein Gott ist das Weiße Haus klein.

Mit dem Bus von Philadelphia nach Washington D.C.
image-700

Mit dem Bus von Philadelphia nach Washington D.C.

Freu ich mich auf den Burger
image-701

Freu ich mich auf den Burger

Hör auf mich Sachen zu fragen! Burger. Zu. Gut.
image-702

Hör auf mich Sachen zu fragen! Burger. Zu. Gut.

Gott. War. Der. Burger. Gut.
image-703

Gott. War. Der. Burger. Gut.

Neumel sagt mal dem Herrn Presidenten Hallo
image-704

Neumel sagt mal dem Herrn Presidenten Hallo

Auch mal wie alle anderen vors Weiße Haus stellen
image-705

Auch mal wie alle anderen vors Weiße Haus stellen

Audienz beim Herrn Lincoln
image-706

Audienz beim Herrn Lincoln

Linkoln Memorial: Drinnen sitzt der große Herr
image-707

Linkoln Memorial: Drinnen sitzt der große Herr

Washington Memorial vom weiten
image-708

Washington Memorial vom weiten

Lächerliche Pose am großen Obilisken
image-709

Lächerliche Pose am großen Obilisken

Schattenkrieger: Neumel versteckt sich vor dem Washington Memorial
image-710

Schattenkrieger: Neumel versteckt sich vor dem Washington Memorial

Relativ frisch fertiggestellt: Das Martin Luther King Memorial
image-711

Relativ frisch fertiggestellt: Das Martin Luther King Memorial

Am Georg Mason Memorial
image-712

Am Georg Mason Memorial

Ich helfe Herrn Rooselvelt mit dem Rollstuhl
image-713

Ich helfe Herrn Rooselvelt mit dem Rollstuhl

Das Jefferson Memorial
image-714

Das Jefferson Memorial

Thomas Jefferson und ich
image-715

Thomas Jefferson und ich

Gedenken an die gefallenen Soldaten des zweiten Weltkrieg
image-716

Gedenken an die gefallenen Soldaten des zweiten Weltkrieg

Anschließend ging es dann wieder zurück zum Hostel und ich hatte eine erschaunlich ruhige Nacht im 12er Schlafsaal.

Die Deutschen sind einfach überall

Als ich mich am nächsten Morgen aus dem Bett geschält hatte saß ich im Hostel noch etwas im Gemeinschaftsraum/Wohnzimmer und hab noch am Rechner paar Sachen organisiert für meinen Auftenhalt in San Francisco und Kalifornien allgemein. Ich hab dann mitbekommen wie Anika (haltet euch fest: aus Oberfranken!) eingecheckt hat. Anika war gerade auf einer Doktoranten Konferenz in Washington, da sie gerade ihren Doktor in Chemie macht, und möchte jetzt noch zwei Tage Washington anschauen. Wir haben spontan beschlossen an diesem Tag gemeinsam los zu ziehen und hatten grob das Naturkunde- und Luft- & Raumfahrtsmuseum auf dem Plan.

Das Kapitol und Neumel davor
image-717

Das Kapitol und Neumel davor

Im Hintergrund das Washington Memorial mal bei Tageslicht
image-718

Im Hintergrund das Washington Memorial mal bei Tageslicht

Moderne Kunst: Das ist doch bestimmt eine Spinne
image-719

Moderne Kunst: Das ist doch bestimmt eine Spinne

Anika wollte sich den schicken Hut kaufen
image-720

Anika wollte sich den schicken Hut kaufen

Smithsonian Naturkundemuseum
image-721

Smithsonian Naturkundemuseum

Smithsonian Luft- und Raumfahrtsmuseum
image-722

Smithsonian Luft- und Raumfahrtsmuseum

Nach ettlichen Stunden sind wir dann wieder zurück zum Hostel gegangen. Nicht ohne noch beim Supermarkt vorbei zu schauen und uns fürs Abendessen einzudecken. Man gings mir gut als Anika auch noch für mich gekocht hat!

Zurück im Hostel
image-723

Zurück im Hostel

Was machen? Pubcrawl!

Nachdem wir gut gegessen hatten und uns etwas (zugegebener Maßen sehr kurz) im Gemeinschaftsraum ausgeruht haben stand ein Pub Crawl auf dem Programm. Der Pubcrawl begang eigentlich schon im Hostel, als das Hostel in der Happy Hour von 20 Uhr bis 21 Uhr zwei Biere zur Verfügung stellte. Zudem hat mein stark gelockter Freund (mir fällt jetzt weder Name noch Nationalität ein) eine riesen Kiste mit Bier besorgt von der sich alle bedienen durften.

Vorbereitungen zum Pubcrawl: Wir spielen Spoons
image-724

Vorbereitungen zum Pubcrawl: Wir spielen Spoons

Neue Runde, neues Glück
image-725

Neue Runde, neues Glück

Nach den „Vorbereitungen“ ging es dann in die erste Bar. Netter Funfact am Rande: Hier ist es mir auch gleich passiert, ich konnte meine Kreditkarte nicht mehr nutzen. Blöde Reisende, müssen auch ständig wo anders sein. Mit meiner zweiten Kreditkarte ging es aber ganz gut und nach einem eigentlich sehr kurzen Auftenhalt ging es in eine weiter Bar und schließlich in einem Club mit Rooftop. Ich glaube auf dieser Reise lernen ich wie toll es sein kann auf dem Dach zu feiern.

Vor dem Hostel: So sind wir losgezogen
image-726

Vor dem Hostel: So sind wir losgezogen

Auf dem Rooftop in dem Club: Die Stimmung war gut
image-727

Auf dem Rooftop in dem Club: Die Stimmung war gut

Der Abend war sehr lustig, auch wenn ich überrascht war als wir um zwei Uhr morgens aus dem Club geschmissen wurden da er zumachte. Da sind die Öffnungszeiten in Deutschland einfach länger.

Ich bin keine 20 mehr

Der nächste Tag began überraschender Weise sehr schleppend (überraschend *hust*). Ich hab mir sehr viel Zeit gelassen und hab mit den Anderen ein paar Serien im Gemeinschaftsraum geschaut. Nicht dass mich meine Müdigkeit von weiteren Sightseeing abgehalten hätte, sondern es hat tatsächlich geregnet. Gegen Mittag hat es dann zum Glück aufgehört. Ich hatte an dem Morgen noch Manu aus Frankreich kennengelernt. Sie war im selben 12er Zimmer wie ich, jedoch sind wir uns gegenseitig vorher noch nicht aufgefallen. Da sie am Nachmittag ein Auto mietet und dann per Auto weiter die nächsten Tage herumziehen wird, haben wir beschlossen noch eine kurze Runde durch Chinatown zu drehen.

An dieser ganzen Geschichte gab es allerdings mehrere Haken. Zum einen gingen wir auf die Straße direkt nach dem Regen, d.h. die Luftfeuchtigkeit musste bei etwa 80% oder 90% gelegen haben und die Temperaturen waren ohnehin schon weit jenseits der 30°C. Als wir dann in Chinatown waren haben wir beide schon mehrer Liter ausgeschiwtzt. Ein weiteres Problem war, dass Chinatown in Washington erschreckend klein ist. Nach nur 5 Minuten haben wir uns gefragt was wir jetzt tun sollten (wir sind dann einfach wieder zurück zu den Sehenswürdigkeiten gegangen). Das dritte und für den Rest des Tages maßgebliche Problem war, dass die Sonne noch zusätzlich raus gekommen ist und wir kaum Schatten gefunden hatten.

Auf dem Weg in Chinatown
image-728

Auf dem Weg in Chinatown

Das Chinatown Tor
image-729

Das Chinatown Tor

Manu & Manu vor dem Weisen Haus
image-730

Manu & Manu vor dem Weisen Haus

Neumel posiert mal wieder
image-731

Neumel posiert mal wieder

Und jetzt lauf! Neumel ist schon fast beim Barak
image-732

Und jetzt lauf! Neumel ist schon fast beim Barak

Und dann kam irgendwann die Sonne
image-733

Und dann kam irgendwann die Sonne

Warum die Sonne dann mein größtes und maßgebliche Problem geworden ist lässt sich leicht beschreiben: Leichter Sonnenstich! Obwohl es heute Abend einen weitern Pubcrawl geben sollte, bin ich um 21 Uhr mit Kopfschmerzen ins Bett und hab geschlafen. Im 12er Schlafsaal gab es aber heute Nacht einen Neuzugang: Ein Freund aus Westafrika der in dieser Nacht geschnarcht hat ohne Ende! Meine Nacht endete um 4:45h und erst gegen 7 Uhr bin ich dann wieder eingeschlafen.

Ich werde einfach faul

Ich habe beschlossen nachdem ich gestern Abend so Kopfschmerzen hatte den Tag auch eher ruhig angehen zu lassen. Ich hab also mehrer Stunden mit der Heimat telefoniert, habe Postkarten geschrieben und mich mit den Leuten im Hostel unterhalten. Einfach ganz gemütlich!

Faul sein im Hostel
image-734

Faul sein im Hostel

Nach Sonnenuntergang hat es mich dann doch noch Raus gezogen und ich bin mit Rachel (aus Amerika) und Brian (aus der Schweiz) nochmal zu den Monumenten gegangen.

Holocaust aus der Sicht der Amerikaner

Am nächsten Morgen habe ich mich wieder mit Tanabe getroffen. Er hatte frei sodass er mit mir in die einzelnen Museen ging. Als erstes haben wir uns im Smithsonian Holocaust Museum getroffen. Ich wollte sehen wie die Amerikanische Seitweise der Dinge ist. Mir ist dabei aufgefallen, dass die Frage „Warum konnte das geschehen?“ zwar sehr oft gestellt wurde aber nur sehr oberflächlich beantwortet. Ich denke wir Deutschen haben ein größeres Bedürfnis uns in dieser Frage zu rechtfertigen als wenn man von Außen auf die ganze Sache schaut. Ich hätte oft bei den einzelnen Bildern und Erklärungen noch eine halbe Stunde an Erklärung hinzugeliefert (der Klugscheißer ist wieder da!). Glücklicherweise habe ich meinem inneren Drang nicht nachgegeben und habe mir alles nur angeschaut.

Das Museum sollte den Kindern auch näher bringen was passiert ist. Deswegen gab es mehrer Kinder Workshops und einer davon war Kacheln zu bemahlen. Eine Kachel hat mich erschreckt und gleichzeitig traurig gestimmt:

Kacheln im Holocaust Museum von Kindern bemalt
image-735

Kacheln im Holocaust Museum von Kindern bemalt

Man ist es als Reisender aus Deutschland gewohnt, dass man mit einer art „Erbschuld“ herumreist. Jedoch finde ich es schade, dass selbst 12 Jährige „Never Forgive“ postulieren.

Noch mehr Museen

Tanabe hat mich dann ins Auto eingeladen und wir sind zum Smithsonian Udvar-Hazy Museum in der Nähe des Flughafens gefahren. Das ist deutlich größer als das Museum das ich schon in der Stadt besucht hatte und hatte ein großes, großes Highlight für mich parat: Ein Spaceshuttle!

So wird man im Udvar-Hazy Museum begrüßt
image-736

So wird man im Udvar-Hazy Museum begrüßt

Beeindruckend wie viele...
image-737

Beeindruckend wie viele…

... Flugzeuge aller Art hier herumstehen
image-738

… Flugzeuge aller Art hier herumstehen

Die echte, echte Discovery
image-739

Die echte, echte Discovery

Neumel will auch ins Bild!
image-740

Neumel will auch ins Bild!

Suchbild: Wo ist Neumel?
image-741

Suchbild: Wo ist Neumel?

Go Nats!

Etwas, das mir am meisten von meinem Aufenthalt vor 12 Jahren in Los Angeles in Erinnerung geblieben ist war der Besuch eines Baseball Spiels mit meinem Gastvater Ed und meinem Gastbruder Eric. Tanabe hat vorgeschlagen dass wir in Washington auch ein Spiel anschauen könnten. Deswegen waren wir dann schließlich bei den Washington Nationals gegen die New York Mets. Die Nats haben mit 7 zu 2 deutlich gewonnen und der Abend war gelungen!

Hier sieht man wie die Nats gerade...
image-742

Hier sieht man wie die Nats gerade…

... Fotoboooooomb!
image-743

… Fotoboooooomb!

Abschied vom Hostel

Ich schreibe diese Blog auch für mich selbst. Ich habe in den Tagen im Hostel sehr viele tolle Menschen kennengelernt und ich will mir etwas schaffen womit ich mich auch später an sie erinnern kann. Der Abschied heute Morgen ist wieder einmal sehr schwer gefallen und deswegen will ich hier nur eine kurze Denkstütze für mich schreiben um später keinen zu vergessen:

Dylan: Arbeitet fürs Hostel und war immer irgendwie da aber doch recht ruhig.

Savino (aka. „The Queen“): Er hat richtig Energie! Es war ein heiden Spaß mit Savino zu Reden, auch wenn ich mir nie sicher war ob er sich an mich ran macht.

Brittany: Ich mochte Brittany am ersten Abend nicht. Ich habe sie beim Pubcrawl kennengelernt und habe erst in den Tagen danach gemerkt was für eine gute Seele sie ist.

Ohio: Sie hat mich immer wieder aufgezogen. Es war ein nettes Kappeln.  Erst beim Verabschieden ist sie mal etwas ernster geworden.

Miss Dee: War früher beim U.S. Militär und hat jeden mit „Sir“ oder „Ma’m“ angesprochen. Erst nach ein paar Bier hat sie dann tatsächlich mal Emotionen gezeigt.

Caroline: Die gute Seele des Hostels und die Erste die ich dort gesehen habe. Sie hat mich am ersten Tag rumgeführt und mir eine Einführung ins Hostel Leben gegeben.

Jude: Ist immer voller Energie und tatendrang. Das einprägenste Erlebnis mit ihr war als sie vor der XBox mit „The Queen“ getanzt hat.

Xiaoyin: Mein Freund Xiao Xiao fährt mit dem Fahrrad die komplette Ostküste entlang. Der riesige Chinese hat mich auch Xiao Nu genannt.

Kimberley: War schon überall und man merkt ihr ihre Erfahrung an. Sie ist später ins Mitarbeiterzimmer gezogen, da sie jetzt erstmal länger im Hostel bleibt.

Phil: War für einen mittelalterlichen Kampf inklusive Rüstung in den USA. Er ist extra dafür aus Australien gekommen.

Genaro: War Geschäftlich in der Stadt und blieb dann noch um Washington D.C. kennenzulernen. Seine Frau ist nicht sehr begeistert wenn er auf einem Foto mit anderen Frauen abgebildet wird.

Chrissy: War für eine Konferenz in der Stadt. D.h. sie hatte wirklich einen geregelten Tagesablauf und konnte Abends nicht zu lange wach bleiben.

Tess: Die Niederländerin macht gerade Pause vom Studium und reist ein halbes Jahr durch die Welt. Sie ist fast am Ende ihrer Reise angekommen und wird dann in den Niederlande ihr Studium beenden.

Gerade noch geschafft

Es war mal wieder an der Zeit zu gehen. Ich bin dann mit der U-Bahn Richtung Flughafen Bus gefahren und habe dabei festgestellt, dass die Simpsons doch die ganze Zeit in Franken gedreht wurden. Der Weg zum Flughafen war außerdem sehr spannend, denn ich hatte den ersten Bus knapp verpasst und zusätzlich wurde der Flug um mehr als 20 Minuten vor verlegt (was ich zu dem Zeitpunkt noch garnicht wusste). Ich bin anschließend weniger als 40 Minuten vor dem Abflug angekommen und mit Sack und Pack durch den Flughafen gesprintet. Ich konnte nicht mal mehr mein Gepäck mehr aufgeben. Zum Glück durfte ich beide Rucksäcke als Handgepäck aufgeben.

Das Fränkische Springfield: Dieser Homer ist mir doch die ganze Zeit schon so bekannt vorgekommen
image-744

Das Fränkische Springfield: Dieser Homer ist mir doch die ganze Zeit schon so bekannt vorgekommen

Bei der Sicherheitskontrolle gab es aber dann die Kolateralschäden: Ich musste mich von meinem Schweizer Taschenmesser (das ich von meiner Nachbarin Anita bekommen hatte) und von meinem frisch gekauften Shampoo trennen. In der Aufregung hab ich auch noch irgendwo eines meiner beiden Schlösser verloren. Aber insgesamt ist es mir so rum lieber als dass ich nochmal 100€ für einen weiteren Flug hätte ausgeben müssen.

Als vorletzter bin ich dann doch noch ins Flugzeug gekommen (und hab dabei geschwitzt ohne Ende; Sorry Sitznachbar). Jetzt bin ich in gut an der Westküste angekommen und werde über San Francisco in meinem nächsten Beitrag berichten.