Der erste Tag abseits vom Hoch
Tag 13: Bevor ich Deutschland verlassen habe, wurde ich von mehreren Leuten angesprochen dass ich doch nicht nur über die tollen Seiten der Reise schreiben soll, sondern auch über die negativen. Das möchte ich hier und jetzt tun, denn heute hatte ich meinen ersten Tag abseits vom Hoch.
Allein unterwegs
Ich habe vom Anfang an gesagt ich möchte diese Reise alleine bestreiten. Ich möchte Menschen kennenlernen und andere Kulturen erfahren. Es war bisher eine wunderbare Reise und ich habe unzählige wunderbare Menschen getroffen. Nicht alle habe ich bisher hier erwähnt, aber über die Wichtigesten haben ich durchaus geschrieben.
Nun ist es die eine Sache unterwegs Freunde zu finden. Man trifft Menschen mit denen man sich gut versteht und man trifft Menschen mit denen man Freundschaften eingeht. Jede Freundschaft ist immer mit einem Abschied verbunden und ist damit während der Reise eine Freundschaft auf Zeit.
Blöde Sprachbarriere
Warum ich heute keinen Hochtag hatte liegt daran dass ich wohl die unterschiede in der Sprache unterschätzt habe. Ich habe in meinem letzten Post über meinen Host geschrieben bei dem ich mich sehr wohl gefühlt habe und gleichzeitig eine sehr interessante Zeit verbracht habe. Natürlich habe ich den Blog ihm nicht verschwiegen, sondern ganz im Gegenteil mich gefreut dass er meinem Blog folgt auch liest nachdem ich ja ein Übersetzungstool installiert habe.
Heute hat er mich kontaktiert und war nicht sehr glücklich über meinen Post. Im ersten Moment habe ich nicht verstanden warum das so ist, da ich natürlich auf die ungewöhnliche Situation hingewiesen habe aber genauso geschrieben habe dass ich mich bei ihm sehr wohl gefühlt habe. Ich hatte weder den Post so schreiben wollen dass ich mich bei ihm unwohl gefühlt hätte, als auch dass ich die Kommentare so verstanden hätte dass sich über ihn lustig gemacht wird.
Und nun?
Und jetzt bin ich hier, sitze mehr oder weniger allein da und kann niemanden fragen ob meine Wahrnehmung falsch ist. In Deutschland hätte ich mich mit einem Freund auf ein Bier getroffen, über die Situation gesprochen und geschaut ob ich einen Fehler gemacht habe oder nicht. Wer mich kennt weiß, dass ich mir gerne Feedback einhole um meine Eigenwahrnehmung gegen die Fremdwahrnehmung abzugleichen. Das fällt jetzt aber weg.
Was mir also als einzige Option blieb ist meinen Post selbst mal im Englischen zu lesen. Und ich muss gestehen es hört sich wirklich anders an. Eine Sprache ist so komplex und lebt von dem Ton zwischen den Zeilen, dass ein Algorithmus zwar das wesentliche Übersetzen kann aber wohl nicht die Zwischentöne. Inzwischen verstehe ich warum er sich auf die Füße getreten fühlte und habe deswegen meinen letzten Post umgschrieben. Ich lese zwar im Englischen immer noch Stellen heraus die sich unschön anhören, aber ich hoffe dass jeder herauslesen kann dass ich eine gute Zeit bei ihm hatte und er ein sehr guter Host war.
Und deswegen jetzt einen Eintrag?
Diese Situation steht nur beispielhaft für das Tief das ich heute hatte. Ich habe mich alleine gefühlt. Ich habe zwar Menschen getroffen mit denen ich reden konnte, aber niemand kennt mich so gut wie zum Beispiel mein Bester Freund in Deutschland. Niemand weiß so genau wie ich ticke und kann mir so präzise Ansagen machen. Das heißt nicht, dass ich ständig jemanden brauche mit dem ich reden kann. Manchmal ist es einfach schön zu wissen dass ich die Möglichkeit hätte mit jemanden zu reden.
Die nächsten Wochen werden wohl so weiter gehen. Ich weiß nicht wie viel Couchsurfing ich jetzt in der nächsten Zeit noch machen werden. Vielleicht bin ich ein weniger guter Surfer als Host.
Misunderstanding happens all the time, especially between different people. All you need to do right now is communication. I believe he could understand.
I read in German. I don’t find any problem. Like you said, language is difficult enough. You can’t translate it directly into another language with maschine, and expect that your meaning is 100% correctly translated too.
Hey there! Don’t you dare to give up on couchsurfing! There are always those and THOSE moments… You know that! You will get to an epic point again 😉 hosting or surfing… Whatever… Meeting like-minded ppl is the key (no better way than cs) 😛
And just Btw. I doubt you would be a bad surfer xD
Greets from the Philippines
Maybe you should write the different posts in the distinctive language of the country you stayed (to prevent missunderstandings) 😛
You are right. But this blog is intended to be german so that basically my family is has no trouble reading it.
I think this is a risk I need to take and I just need to hope that missunderstandings will be clarified eventually.
Thanks to you for giving us the opportunity to „Try to understand“ your travel and your feelings making the translating option.
You know, life’s too short to learn German…
Good luck!!
I know german is a hard language to master it. But hey, you had a great chance to learn it 😉
Come back to Germany and I know a couple of people who would be happy to help you learning German.
Hallo Manuel, Missverständnisse passieren, sogar innerhalb einer Familie, die ja alle die gleiche Sprache sprechen.Es war gut, dass du und dein host, ihr euch nochmals ausgesorochen habt, denn nur so kann man Missverständnisse aus dem Weg räumen. Lass den Kopf nicht hängen ,alle die dich kennen, wissen ,dass du niemanden in Misskredit bringen wolltest. Liebe Grüße Gudrun
Mach dir bitte nicht so den Kopf. Ich kenn zwar den Original-Post nicht (hab nur die geänderte Version gelesen), aber ich denke, dass die Sache zum Teil wirklich mit Sicherheit an automatischen Übersetzungs-Tools liegt und andererseits halt auch an kulturellen Unterschieden. Ich weiß ja wie gesagt nicht, was du genau geschrieben hast, aber ich gehe mal davon aus, dass du als Deutscher mit Dingen wie Nudismus einfach lockerer umgehst als der durchschnittliche Amerikaner. Und ich hätte so eine Geschichte vermutlich auch in einem sehr lockeren Ton beschrieben, aber wahrscheinlich kann sowas dann halt in den USA etwas zu extrem rüberkommen, weil Nudismus dort eben eher ungewöhnlich ist und man sowas vielleicht nur begrenzt in der Öffentlichkeit beschreibt.
Auf jeden Fall kannst du dir sicher sein, dass du kein schlechter Couchsurfer bist, auch als Gast nicht. Sicher kann immer was besser laufen, aber du hast keine Berührungsängste, bist aufgeschlossen und sprichst offen über alles. Besser kann man kulturellen Austausch doch gar nicht machen! Und Missverständnisse gehören dazu, auch wenn sie unangenehm sind, aber hinterher hat man dann doch aus was dazugelernt.
Also Kopf hoch! Und genieß deine Zeit in Boston!
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