Manu heißt Vogel auf Hawaiianisch
Tag 50-54: Wie in meinem letzten Beitrag schon geschrieben, habe ich mich also mit einer Couchsurferin getroffen und bin mit ihr, ihrem Mitbewohner und einem gemeinsamen Freund zum wandern gegangen. Es ging dabei einmal durch den tiefen Regenwald (natürlich Stilecht im Regen) zu einem verborgenen Wasserfall. Ich habe so eine Flora vorher nur bei den Universal Studios in Hollywood gesehen. Es hat alles wie ein Filmset ausgeschaut, war aber hier tatsächlich real.
Nachdem wir dann etwas beim Wasserfall die Atmosphäre genossen haben sind wir weiter zu einen Palast eines alten Königs von Hawai’i. Laut Justin, der hier auf O’ahu geboren wurde, war es im 19. Jahrhundert der beliebteste König den es je hier gab. Sein Haus ist für die Hawaiianer ein noch sehr besonderer Ort.
Nachdem wir von unserer Tour wieder zurück waren sind wir in Waikiki noch schnell ins Meer gesprungen. Anschließend ging es heim, denn ich hab mir nichts sehnlicher gewünscht als eben mal in die Dusche springen zu können. Der ganze Schlamm vom Regenwald hing wirklich überall, der Sand vom Strand hat sich dazugesellt und außerdem habe ich mich sehr verschwitzt gefühlt.
Postkarten, Sharks Cove und eine lange Nacht
Am darauffolgenden Tag hatte ich erstmal keine großen Pläne. Ich konnte mir also die Zeit nehmen endlich ein paar Postkarten für meine Freunde und meine Familie daheim zu schreiben. Deswegen bin ich am Morgen losgezogen nach Waikiki, habe mir am Strand einen schönen Ort gesucht und habe unter den Palmen, während das Meer gleichbleibend gegen den Strand strömt, viel Zeit damit verbracht zu schreiben.
Gegen Mittag hat sich dann Bethany (mit der ich gestern beim Wasserfall war) nochmal bei mir gemeldet. Sie hat heute schon früher Feierabend und wir könnten zum Schnorcheln zur Sharks Cove gehen. Gesagt, getan! Hier habe ich wirklich, wirklich, wirklich meine GoPro vermisst, die ich in Los Angeles verloren hatte. Aber es geht nicht um die Bilder, sondern um meine Erinnerungen!
Ich war hier zum Ersten mal richtig schnorcheln und ich bin mir immer wieder vorgekommen als wäre ich bei meinem Onkel Theo gerade ins Salzwasser Aquarium gefallen. Es gab so viel zu sehen! Fischschwärme die an mir vorbei zogen, einzelne sehr große Fische, die ich durch die Lagune verfolgen konnte und auch immer wieder sehr stachelige Seesterne. Es war teilweise wirklich schwer nirgends hinein zu treten da in fast jeder kleinen Spalte etwas lebendiges lebte.
Wir sind dann an der Sharks Cove bis kurz vor Sonnenuntergang geblieben bevor wir wieder zurück nach Honolulu gefahren sind. Auf dem Weg dahin haben wir noch Bethanys Freund Jordan abgeholt, der die letzte Nacht an der Westküste mit dem Deutschen Aupair Girl Christina gecampt hat.
In Honolulu haben wir uns dann aufgeteilt. Jeder wollte erstmal heim und duschen. Zum Abendessen habe ich mir ein „Aloha Sub“ gekauft, denn dort gibt es das berühmte (ich kannte es vorher aber nicht – so berühmt kann es also nicht sein) „Adam Sando“ Sub. Ich habe es gegessen und OH! MEIN! GOTT! war das gut! Die nächsten Tage hätte ich am liebsten nichts anderes mehr gegessen! Es war ein Sub Sandwich aber es hat geschmeckt wie Hawaii! Blöderweise machen sie dort den Laden schon um 20 Uhr zu, sodass ich wirklich an jeden anderen Tag zu spät gekommen bin. Sollte ich wieder nach Honolulu kommen, werde ich aber defintiv das Sub nochmal essen.
Nachdem ich also frisch geduscht und gestärkt war habe ich wieder auf gemacht um mich mit den anderen wieder zur treffen. Bethany, Jordan und Christina haben sich in einem Lokal am Waikiki Beach schon breit gemacht und ich bin dazu gestoßen. Wir sind dann noch in ein anderes Lokal gegangen und irgendwann war es für mich an der Zeit mich mit meinem Couchsurfing Host, Ron zu treffen. Ich wollte nämlich auch etwas Zeit mit ihm verbringen.
Es war sehr lustig mit Ron noch weg zu gehen. Es gab Live Musik und ich habe mit meinen deutschen Tanzkünsten die Tanzfläche erobert. Blöderweise hat die Band schon um 3:30 Uhr aufgehört zu spielen und die Bar geschlossen. Ich hatte Ron verloren gehabt, sodass ich also allein nach Hause gegangen bin. Bis ich schließlich geschlafen hatte war es etwa 5 Uhr Morgens und ich durfte am nächsten Tag wieder feststellen dass ich keine 20 mehr bin.
Die drei Damen und der Typ
Es hat mich viel Kraft gekostet um etwa 15 Uhr aufzustehen. Ich hatte vor paar Tagen Kelly kennengelernt und sie schrieb mir dass sie sich mit ein paar Freunden am Waikiki Beach treffen möchte. Sie war so nett mich zu fragen ob ich mit möchte. Somit habe ich den Nachmittag/Abend am Strand mit ihr und ihren Freunden verbracht.
Warum mir gesagt wurde, dass es die drei Damen und der eine Herr ist ist schnell erzählt. Kha, Mike und Chay sind schwul und wirklich ungluablich nett und zuckersüß. Kelly hat in der Beziehung die Hosen an und wir deswegen von den dreien oft als Mann bezeichnet.
Es ist unglaublich wie viel ich an diesem Tag gelacht habe! Die ganze Gruppe passt so gut zusammen, dass man – egal wo man hin geht – einen heiden Spaß hat! Wir sind dann zu Kha und Mikes Hotelzimmer gegangen und haben uns alle umgezogen um später noch etwas weg gehen zu können.
Ich habe mich für den nächsten Tag mit Krissy verabredet, die mich zu Pearl Harbor bringen wollte. Deswegen ging es heute Abend nicht allzu lange und wir haben uns um kurz nach 0 Uhr voneinander verabschiedet mit dem Vorsatz uns morgen nochmal treffen zu wollen.
Pearl Harbor und Diamond Head
Krissy und ich haben uns für 7:30 Uhr verabredet um rechtzeitig bei Pearl Harbor zu sein damit wir noch ein Ticket zum Arizona Memorial kriegen können. Das Memorial ist nur via Boot zu erreichen weswegen es manchmal mehrere Stunden dauern kann bis man schließlich mit den Boot übersetzen kann.
Mit einer kleinen Verspätung (nein, ich war typisch deutsch pünktlich) ging es dann los. Wir haben uns beim Supermarkt ein kleines Frühstück geholt und waren rechtzeitig bei Pearl Harbor um noch eine Fähre für den Vormittag erhalten zu können. Die Zeit bis zum Ablegen haben wir uns dann damit vertrieben dass wir die Museen im Hafen besucht haben.
Nachdem wir bei Pearl Harbor alles gesehen hatten das wir sehen wollten stand die große Frage im Raum was wir als nächstes mit dem angebrochenen Tag anfangen sollten. Ich hatte eigentlich noch eine lange To-Do Liste mit Sachen die ich in Hawaii erledigen wollte. Unter Anderem stand darauf noch auf den Diamond Head zu steigen, da mir meine amerikanische Gastmutter (Nancy aus LA) das schwer ans Herz gelegt hat. Der höchste Punkt des Diamond Heads ist sehr leicht zu erreichen, weswegen wir uns dann auch dafür entschieden haben das jetzt anzugehen.
Nach dieser „Wanderung“ war der Tag noch jung und wir hatten die Idee zu Chinamans Hat zu schwimmen (eine kleine, vorgelagerte Insel). Blöderweise war gerade Flut und wir haben mitbekommen dass bei Flut schon mehrere Menschen bei dem Vorhaben umgekommen sind. Das war natürlich ein schlagfertiges Argument und wir haben unseren Plan dann auf Surfing umgeändert.
Wir sind also zu Waikiki Beach gefahren nur um dann festzustellen dass der Tag dann doch nicht mehr jung genug ist um eine Surfklasse zu besuchen. Also ist aus dem Surf-Plan einfach nur ein gemütlicher Nachmittag/Abend am Strand/im Meer geworden. Später ist noch Bethany dazu gestoßen und wir haben ein paar Stunden zu dritt am Strand verbracht.
Den restlichen Abend habe ich dann damit verbracht noch meine Sachen zu packen, da mein Abschied von diesem Paradies bevorstehen würde. Wie immer habe ich natürlich auch vergessen ein Foto von mir und meinem Host Ron zu machen. Deswegen wurde das jetzt auch noch schnell in aller Eile nachgeholt.
Hawaii hat mir den Abschied schwer gemacht! Eine Insel wie aus dem Bilderbuch, perfektes Wetter und unglaublich nette Menschen die ich hier kennenlernen durfte. Selbst am Flughafen wurde ich von Hula Tänzerinnen Richtung Japan geschickt. Ich hoffe dass ich eines Tages zu diesen Trauminseln zurück kommen werde.
Manu, du siehst keinen Tag älter als 21 aus! Und wenn das mal nicht mehr so sein sollte, machst du’s einfach wie Berlusconi und ordnest an, dass Kameras einen Damenstrumpf übergezogen bekommen bevor du fotografiert wirst.
Hahahaha! Was? Hahahaha!
Nein, nein, ich darf durchaus älter ausschauen als 21! Vor ein paar Tagen hat mir erst eine Kanadierin hier erzählt, dass ich ein Babyface hätte. Deswegen schau ich so viel jünger aus als ich tatsächlich bin.
Ich darf durchaus wie 30 ausschauen. Schließlich ist es in weniger als 3 Monaten soweit.